Ju Jutsu

Gasttrainer Frank Witte in Bedburg
Gasttrainer Frank Witte in Bedburg

Ju Jutsu ist die moderne Selbstverteidigung für die Praxis des täglichen Lebens, optimal, leicht erlernbar & vielseitig anwendbar. 
Doch angefangen hat es nach der Jahrhundertwende in Europa mit dem Jiu Jitsu, der ursprünglichen japanischen Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung.
Die darin enthaltenen Elemente wurden im Judo (Würfe, Würge-, & Festlegetechniken), aber auch im Karate (Blöcke, Schläge und Tritte), & Aikido (Hebel- & Rotationsbewegungen), fortentwickelt & spezialisiert. Für eine umfassende Selbstverteidigung ist jede dieser Disziplinen jedoch nur ein Teil des Ganzen geblieben.  Im neuen Prüfungsprogramm ab dem Jahr 2000, haben inzwischen auch effektive Techniken aus dem Luta Livre, Thaiboxen, Jeet Kune Do, Wing Tsung & Modern Arnis Einzug gefunden. Das zeigt, dass dieses System nicht starr ist, sondern sich den Ansprüchen seiner  Zeit stellt.
Im Ju Jutsu sind die Erkenntnisse der vorgenannten Budo-Disziplinen, aber auch neue unter dem Grundsatz "aus der Praxis für die Praxis" zu einer modernen & sehr wirkungsvollen Selbstverteidigung zusammengeschlossen.
Ju Jutsu eignet sich auch hervorragend für Frauen, da für die realistische Selbstverteidigung wenig Kraftaufwand erforderlich ist.

Genickdrehhebel von Stefan
Genickdrehhebel von Stefan

Prinzipien des Ju Jutsu:

Das Ju Jutsu beinhaltet mehr, als der Name allein erkennen lässt. "Ju" bedeutet "sanft", d.h. ausweichen, anpassen, nachgeben. "Jutsu" bedeutet "Kunst oder Kunstgriff". Ju Jutsu ist also die Kunst, durch Ausweichen oder Nachgeben die Kraft des Angreifers zu nutzen und ihn damit zu besiegen. Falls erforderlich, kann ein Angriff aber auch in direkter Form, z.B. durch Atemitechniken  (Schlag bzw. Tritt) abgewehrt werden. Über allen Verteidigungstechniken steht das "ökonomische Prinzip", also "mit dem geringsten Aufwand den größtmöglichen Nutzen zu erzielen". Alle Verteidigungstechniken können in weicher oder harter Form mit vielen Zwischenstufen nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit angewandt werden. "Wirksamkeit" heißt nicht Kraft oder Gewalt, sondern richtige Technikanwendung. Nur so ist es auch Kleineren oder Schwächeren möglich, sich gegen stärkere Angreifer erfolgreich zu verteidigen.

Anforderung an die Teilnehmer:

Die Tatsache, dass beim Ju Jutsu - Training vorrangig mit einem Partner gearbeitet wird, setzt bei jedem Teilnehmer Verantwortung und kameradschaftliches Verhalten voraus. Den Teilnehmern sollte bewusst sein, dass es sich beim Ju Jutsu um eine Sportart handelt, die viel Disziplin erfordert und erst durch kontinuierliches Training Leistungen auf entsprechendem Niveau möglich macht. Es ist darauf hinzuweisen, dass 'Schläger', die nur 'kurz etwas dazu lernen wollen' nicht erwünscht sind.

Ein Video und einen ersten Einblick über die Techniken für eine Gelbgurtprüfung im Ju Jutsu findest du hier auf You Tube:

https://www.youtube.com/watch?v=66_oDISyn1s

 

Geschichtliche Entwicklung des Ju Jutsu:

Folgt man den Veröffentlichungen in verschiedenen Büchern, so ist Ju-Jutsu eine sehr alte Sportart, die sich bis ins 4. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. So kann Ju-Jutsu auch als direkter Vorgänger des Judo angesehen werden. Jigoro Kano, der als Begründer der Sportart Judo anzusehen ist, erlernte erst Jiu-Jitsu, bis er 1882 unter Verzicht auf gefährliche Grifftechniken, seinem Selbstverteidigungssport den Namen Judo gab.

In Deutschland wurde 1906 die erste Jiu-Jitsu Schule unter Erich Rahn in Berlin eröffnet. Bereits 1910 wurde diese Selbstverteidigung mit viel Erfolg in der Kriminal-Abteilung des Königlichen Polizeipräsidiums vorgeführt und fand Einzug in die polizeiliche Ausbildung. 1922 wird durch Rahn der „Zentralverband der Deutschen Jiu-Jitsu Kämpfer“ gegründet.

8 Jahre später (1930) wird durch Alfred Rhode die Sportart Judo etabliert. Judo wurde olympische Disziplin und um Jiu-Jitsu wurde es still.

In der Folgezeit führte Jiu-Jitsu ein Schattendasein. Die Sportarten Judo und Karate erhielten enormen Zustrom. Es zeigte sich aber auch, dass jede Sportart (Judo oder Karate) für sich gesehen sehr gut war, aber auch die Unterschiede waren merkbar. Wettkämpfer aus beiden Sparten hatten keine Möglichkeit zu einem direkten Vergleich. Zu unterschiedlich waren ihre sportliche Aktivitäten.

1968 erging an Franz Josef Gresch und Werner Heim, beide im Deutschen Dan Kollegium angesiedelt, der Auftrag, ein einheitliches und zweckgebundenes Selbstverteidigungssystem zu entwickeln. Aus den Sportarten Judo, Karate, Jiu-Jitsu und Aikido wurden verschiedene Komponenten zusammengetragen und ein System entwickelt, dass unter dem Namen "Ju-Jutsu" im Jahre 1969 eingeführt wurde. Bereits 1970 wurde Ju-Jutsu in die Lehrstoffpläne verschiedener Polizeien der Bundesländer aufgenommen.

In den folgenden Jahren wurde Ju-Jutsu nicht als Wettkampfsportart angewandt sondern man beschränkte sich vielmehr auf das Erlernen von Techniken. In der gleichen Zeit wurden in den SV-Sportarten Judo und Karate Meisterschaften ausgetragen, die sich mit dem bloßen Erlernen von Techniken nicht vergleichen ließen.

 Die Richtlinien wurden im Laufe der Zeit immer wieder modifiziert um einer aktuellen Selbstverteidigungsmethode und den neuesten medizinischen Kenntnissen Rechnung zu tragen.

Ju-Jutsu ist auf Landes- und Bundesebene, sowie auf Interantionaler Ebene organinisiert. Die Bundesländer sind jeweils durch einen eigenen Landesverband im Deutsch-Olympischen-Sportbund (DOSB) vertreten. Der DJJV ist als zweitgrößter Kampfsportfachverband seinerseits Mitglied im Deutsch-Olympischen-Sportbund (DOSB). Ju-Jutsu hat sich auf allen Kontinenten in der International Jiu-Jutsu / Jiu-Jiutsu Federation (IJJF) etabliert. Dieser Weltverband hat inzwischen über 40 Mitgliedsstaaten.

"Kiai" - der Kampfschrei:

Die Art und Weise, in der der Kiai heute Anwendung findet, wurde und wird im Fernen Osten bestimmt. Man muss aber daran erinnern, dass er auch schon sehr früh im Westen bekannt war, d.h. bei den Kelten, den Griechen und den Römern. Es gibt also nichts neues unter der Sonne, ist man versucht zu sagen. Die Menschen im fernen Osten jedoch - besonders die Japaner - haben es verstanden, über Jahrhunderte hinweg eine Tradition aufrechtzuerhalten, die jetzt leider immer seltener wird. 
Wie so oft, wenn es die Bedeutung eines Wortes zu ergründen gilt, sollte man sich an das Ideogramm halten. Die erste Silbe "ki" bedeutet Energie und die zweite "ai" bedeutet Einheit. Zusammen bedeuten die beiden Silben "die Energien vereinigen".
Um welche Energien handelt es sich dabei? Sicherlich nicht einfach nur um jene, die direkt oder indirekt mit Muskelkraft in Verbindung stehen, sondern vor allem auch um jene, die durch den Geist und die Psyche hervorgerufen werden. 
Einfacher erklärt, schafft der Kiai Kraft, gibt Mut und irritiert den Gegner.
Als weiteren und positiven Nebeneffekt sei erwähnt, dass sich dieser Schrei dazu eignet, einfach prima dazu Alltagsstress abzubauen.
Also lasst' die Energie fließen......

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Aktuelles:

Final Escapes / Luta Livre

Stefan Larisch gab am 02.11.2019 zum zweiten Mal ein Seminar in Bedburg. (siehe Archiv)

MMA-Open Mat

am Sa. 15.06.2019 leitete Timo Glüge die 2. Open Mat in Bedburg. Dieses Mal war das Thema MMA (Ju Jutsu-Allkampf). (sieh Archiv)

Michael Warnke übernimmt die Abteilungsleitung

ab dem 19.03.2019 leitet Michael als erfahrener Budoka und Wettkämpfer die Kampfsport-Abteilung in der TVB  (sieh Archiv)

  Trainingszeiten:

MMA -  montags, 19.45 Uhr

Ju Jutsu - mittw. 19.30 Uhr
Open Mat - freitags 19.45 Uhr

Ju Jutsu-Kinder + Jugend - samstags 14.00 Uhr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Combat-Drills"
Leseprobe des Fachbuchs
für eine Trainingslehre
über Lernen und Automatisieren
im Kampfsport